Unsere Aufgabe ist es, den Kindern die Angst vor dem Unbekannten, dem Unsichtbaren zu nehmen. Mit dem Basteln des besonderen Weihnachtsschmuckes gaben die Schüler dem Corona-Virus ein "Gesicht". Damit fanden sie, neben der sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, eine kreative Form, sich dem aktuellen Tagesgeschehen zu stellen.
Die Kinder wagten sich auf den schmalen Grat Weihnachten - das Fest der Familie - mit dem allgegenwärtigen Corona zu verbinden. Sieht man sich die Ergebnisse an, ist ihnen das sehr gut gelungen, denn die aufgesteckten glitzernden Pompons an den Kugeln erinnern an Weihnachten und warnen zugleich vor Leichtsinn!
Christin Wilke
Die Kinder unserer Schule gestalteten den klassischen Baumschmuck für den Bundestag kreativ und sorgfältig. Sie fühlten sich geehrt, als Naturparkschule dafür ausgewählt worden zu sein. Da auch unsere Kinder die Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr anders als gewohnt erleben werden, brachten sie die gestalteten „Coronakugeln“ als humorvolle Auseinandersetzung mit der Thematik ein.
Ilka Bunge
Immer schon wurde Besonderes als Baumschmuck verwendet. Äpfel und Nüsse, Zuckerwerk ... und Corona gehört nun leider auch dazu. Wir können und sollten von den Kindern lernen, konstruktiv mit den Gegebenheiten umzugehen.
Bettina Schattling
Weihnachtsbaumschmuck basteln für den Bundestag
Nachdem wir uns stolz seit diesem Jahr „Naturparkschule“ nennen dürfen, bekamen wir den Auftrag von der Naturparkverwaltung den Baumschmuck für den Weihnachtsbaum im Reichstag zu basteln.
Wir hatten 2,5 Wochen Zeit Ideen zu sammeln, Material zu besorgen, Prototypen zu bauen und mit den Kindern Schmuck für einen 5 m hohen und 3 m breiten Christbaum zu gestalten.
Los ging es – mit Spaß und Ideenreichtum machten sich die Kinder ans Werk. 106 liebevoll gestaltete Weihnachtsmänner, Elche, Tannenbäumchen, Schneemänner und Sterne aus Holz wurden bemalt und mit Steinchen beklebt, dass es am Weihnachtsbaum ordentlich funkelt. Des Weiteren entstanden 23 Weihnachtskugeln aus Styropor mit Holzspießchen und glitzernden Puscheln. Die erinnern an das besondere Jahr 2020 und das hoffentlich einmalige Weihnachtsfest.
Die Kinder setzten sich nicht nur im Kunstunterricht, im WAT sondern auch in anderen Fächern und Lebensbereichen mit der Corona-Pandemie auseinander. Unsere Schüler können fast alle an Videokonferenzen teilnehmen und organisieren sich und lernen sogar selbstständig in solchen Teams-Sitzungen.
Daher, einen herzlichen Dank an alle unsere Kinder, Eltern und Mitstreiter, die unsere Arbeit in der Schule so fleißig und gewinnbringend unterstützen.
Eine frohe und besinnliche Adventszeit wünscht
Catrin Backhaus
Unsere aktuelle Lage beeinflusst nicht nur unseren Schulalltag, sondern auch das Familienleben in verschiedensten Bereichen und ist allgegenwärtig.
Weihnachten ist das Fest der Familie und der gemeinsamen besinnlichen und unbeschwerten Zeit.
Dieses sehr empfindliche Spannungsfeld und die Freude auf das traditionelle Weihnachtsfest beschäftigen unsere Schülerinnen und Schüler sehr. Unser Schmuck für den Baum im Bundestag verdeutlicht ihre Gedanken- und Gefühlswelt auf traditionelle und zugleich humorvolle und mahnende Art: Wir wollen aufmerksam und vorsichtig unser Weihnachtsfest feiern und gesund bleiben.
Grit Barthel
Das Weihnachtsfest wird in diesem Jahr etwas anders gefeiert werden müssen, als in der Vergangenheit. Deshalb ist die kreative Auseinandersetzung wichtig für Kinder und darf nicht dazuführen, dass sie sich mit Unsicherheit und Befangenheit einem Thema widmen.
Dagmar Thiele
Humorvolle, angstfreie, spielerische und kreative Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer realen Lebenswirklichkeit anhand der Projektarbeit: „Weihnachtsbaumgestaltung für den Bundestag 2020 in Corona-Zeiten“.
Die Kinder erfahren täglich Einschränkungen verschiedenster Art wie beispielsweise den Schulalltag mit Maskenpflicht, die tägliche Maskenfahrt mit dem Schulbus, eingeschränkte Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten und die gebotene Distanz zu geliebten Familienmitgliedern.
Ein willkommenes „Ventil“ um mit der realen Lebenswirklichkeit der Kinder mit all ihren Einschränkungen umzugehen fanden sie im Kunst- und WAT- Unterricht. Eine insbesondere angstfreie und spielerische Auseinandersetzung durch die Gestaltung des Weihnachtsbaumschmuckes mit der komplexen Thematik Corona.
Die Kinder konnten ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen und sich infolgedessen selbstständig angstfrei, kindgerecht und nicht zuletzt künstlerisch verwirklichen.
Selbstverständlich sind wir uns im Kollegium bewusst, dass ein Corona-Schmuck am Weihnachtsbaum nicht jedermanns Sache ist, jedoch spiegelt dieser die reale Lebenswirklichkeit der Kinder im Jahre 2020 eindeutig wider. Die Corona-Thematik wird uns alle leider auch während der besinnlichen Weihnachtszeit weiter beschäftigen. Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen streiten. Als Kollegium stehen wir geschlossen hinter der künstlerisch zum Ausdruck gebrachten Meinungsfreiheit unserer Kinder.
Oliver Wolf und Dana Leonhardt
Im ersten Moment waren wir über den ausgefallenen Baumschmuck auch sehr überrascht, aber eigentlich zeigt es doch wie aufmerksam unsere Kinder die aktuelle Lage in ihrem direkten Umfeld und das Geschehen auf der ganzen Welt beobachten. Und sein wir doch mal ehrlich, wenn man als vielleicht Zehnjähriger Weihnachtskugeln für den Weihnachtsbaum im Bundestag gestalten soll und sie ganz besonders gut machen möchte, sowie die künstlerische Freiheit hat, kann man schon mal auf die Idee kommen, Zahnstocher in die Kugeln zu stecken und einen bunten Virus daraus zu machen. Das zeigt uns doch, dass unseren Kindern bewusst ist, dass ihr traditionelles Weihnachtsfest in diesem Jahr etwas anders gestaltet werden wird als sonst.
Olaf Drukiewicz, Elternsprecher der Elternkonferenz der Grundschule Prieros
Für mich als Vater zweier Kinder ist es immer wieder faszinierend festzustellen, dass sich unsere Kinder die Lebensfreude - auch in dieser besonderen Zeit- nicht nehmen lassen. Sie freuen sich einfach auf das Fest, die soziale Nähe und die Nächstenliebe, die ich uns allen zu Weihnachten wünsche in diesem Jahr.
Torsten Kietz, Gemeindevertreter und Vorsitzender Sozialausschuss
Tradition und Aktualität -künstlerisch durch Schüler unserer Schule gestaltet- vereinen sich nun an einem Ort politischen Handelns und regen zum Austausch an und geben Gesprächsanlass. Baumschmuck der polarisiert und eben gerade nicht der Normalität entspricht. Wären es Snowboarder, Skifahrer, Schlitten, Schneebälle oder Palmen gewesen, die die Kinder gebastelt hätten, all die Dinge die für viele in der Weihnachtszeit dazu gehören - wäre die Diskussion vielleicht vager und diffuser gewesen, entspräche jedoch nicht der Lebenswirklichkeit der Kinder und wäre auch nicht weniger davon überschattet, dass auch in der Weihnachtszeit das Thema Corona omnipräsent ist und es vor den Toren der Schule keinen Halt machte. So ist der Schmuck des Baumes Ausdruck einer künstlerischen positiven und kindgerechten direkten Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation. Ignoranz an einem Ort wie Diesem - ob Schule oder Bundestag - wäre in Zeiten der Pandemie pietätlos für Groß und Klein. Hoffen wir alle gemeinsam darauf, dass dieser Weihnachtsbaumschmuck für den Bundestag nicht noch einmal Verwendung finden muss und wir trotz Corona eine besinnliche Zeit verbringen - auch in einem Kalenderjahr wie Diesem.
Juliane Götze, Rektorin
"Viele Orte durften Christbäume schon ihr Zuhause nennen. Sie standen schon in den größten Palästen und den kleinsten Hütten, sie fanden ihren Platz im kalten Draußen und im behaglichen Drinnen, sie standen schon in der Einöde der Schlachtfelder und im geschmückten Wohnzimmer. Sie erlebten Frieden und Kriege, erfuhren Freud und Leid und sahen Lachen und Weinen. In all der Zeit waren und sind sie noch heute ein Symbol, ein Symbol für Weihnachten, für das Fest der Hoffnung. Jahrhunderte hindurch gaben sie in ihrem Tannengrün eine neue Perspektive und trotzten den Stürmen des Lebens und den Ungeheuerlichkeiten der Welt. Wie ein Licht am Ende der Dunkelheit erleuchten sie die Herzen und schenken Hoffnung, neuen Mut und Zuversicht. Nun ein "Corona-Christ-Baum", eine Zumutung, ein Lustigmachen? Nein, für mich eines der stärksten Symbole diesen Jahres. Der Christbaum steht fest wie in den Jahrhunderten zuvor und er strahlt ganz ohne grellen Schmuck in seinem grünen Kleid die Hoffnung aus, die wir jedes Jahr aufs Neue brauchen, umgeben ist er von all dem, was unserer Welt gerade den Atem raubt. Ein Baum, der zeigt, dass Weihnachten kommt, gleich was in der Welt geschehen mag, ein Baum, der Hoffnung ausstrahlt trotz all dem, was um ihn und um uns herum ist. Ein Baum, der Mut macht, wieder Zuversicht und Freude zu suchen und zu finden. Kein Coronabaum, sondern trotz Corona ein Christbaum. Vielen Dank dafür."
Pfarrer Franz Jaumann
• Pressemitteiling des Bürgermeisters (pdf 66 KB)
Links:
„Baumschmuck, der die aktuelle Lage widerspiegelt“
"Weihnachtsbaum aus dem Naturpark Dahme-Heideseen schmückt den Deutschen Bundestag"
"Die Story hinter der Empörung - Wie es zum Corona-Christbaum im Bundestag kam"